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Bericht zum Themenwochenende des
GKS-Kreis Ingolstadt

GKS / Kreis Ingolstadt / Juli 2024

Der GKS-Kreis Ingolstadt führte vom 19. bis 21. Juli 2024 im oberbayerischen Ohlstadt, nahe Murnau, ein Themenwochenende durch. Gut 40 Teilnehmende waren unter Leitung des Kreisvorsitzenden Hermann Hofer zusammengekommen, um sich im bildenden Teil des Wochenendes von einem renommierten Referenten den Israel-Palästina Konflikt ausführlich aufbereiten zu lassen.

Mit Unterstützung der Hanns-Seidel-Stiftung nahm sich Professor emer. Dr. Günther Schmid die Zeit, vor der interessierten Zuhörerschaft vorzutragen. Der Referent ist Politikwissenschaftler, hatte u.a. einen Lehrstuhl an der Beamtenhochschule München/Berlin und war auch Jahrzehnte als Politikberater im Kanzleramt tätig.

Zunächst stellte er klar, dass der nahe und mittlere Osten im internationalen Raum richtigerweise als MENA, Middle East and Northern Afrika bezeichnet wird. Es sei die Region mit der größten Konflikthäufigkeit der Welt; alleine 36 Kriege seit 1945 und davon sechs unter Mitbeteiligung Israels wurden bis dato gezählt.

Die Region zeichne sich durch besondere Rahmenbedingungen aus. Drei Weltreligionen, drei Kontinente, das strategische Nadelöhr Suezkanal, reiche Erdöl- und Gasvorkommen, die weltweit größten Abnehmer von Waffentreffen treffen dort aufeinander und all das ohne ein gemeinsames Gesprächsforum, wie die KSZE o.ä..

Professor emer. Schmid erklärte, dass es auch beim jüngsten Krieg um jüdische vs. arabische Gebiets- und Herrschaftsansprüche gehe. Es sei ein territorialer Konflikt, kein Religionskonflikt. Beide Konfliktparteien hegen ihren Gebietsanspruch auf Palästina, zudem gehe es um Zugang zu Wasser.

Der Referent führte an, dass insgesamt die Auseinandersetzungen mit der arabischen Bevölkerung vorprogrammiert waren, als viele Juden von 1933-1945 aus Europa, den USA, der UdSSR und den arabischen Staaten nach Palästina flohen. Ein UN Sonderausschuss teilte 1947 letztendlich Palästina in einem jüdischen und muslimischen Teil; aus dem jüdischen entstand 1948 Israel.

Professor emer. Schmid führte ausführlich zum jüngsten Krieg mit Beginn durch den Überfall auf Israel am 07.10.2023 aus. Hierbei nannte er auch mögliche Gründe, grobe Fehler und ignorieren von zahlreichen Warnungen auf israelische Seite und stellte klar, dass dieser Überfall der größte Massenmord an Juden seit Ende des Zweiten Weltkriegs darstellt. Er beklagte die ausbleibenden Demonstrationen in Deutschland gegen diesen Überfall und der bei verübten Gräueltaten.

Zum Schluss wagte Professor emer. Schmid einen Blick in die Zukunft. Hierbei meinte er, dass Israel weiterhin die Sicherheit in Gaza für sich beanspruchen wird, die Regierung Netanyahu nicht an einem schnellen Ende interessiert sein dürfte und die größte Unbekannte die US Außenpolitik unter einem möglichen Präsidenten Trump wäre. Mit dem Appell, mehr in politische Bildung zu investieren und das Politikinteresse zu stärken beendete der Referent seinen spannenden Vortrag.

Am Sonntag feierte der begleitende Militärpfarrer Doktor Stanko vom katholischen Militärpfarramt Ingolstadt für die Teilnehmenden des Themenwochenendes die Heilige Messe. Drei schöne und intensive Tage in herrlichem Alpenpanorama gingen anschließend zu Ende.

Der GKS-Kreis Ingolstadt wird sein nächstes Wochenende vom 04. bis 07. Juli 2025 in Gerolfingen am Hesselberg veranstalten.

Text: Hofer

 

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