Weltsynode in Rom
Den ganzen Oktober tagt die Weltsynode in Rom. Es ist der zweite Teil der Weltsynode und sie soll in dieser Beratung auch ihren Abschluss finden.
Wir wollen in loser Reihenfolge unter dem Motto „Reingeschaut“ immer wieder von Ereignissen, Ergebnissen, Beratungen, Stimmungen berichten.
Kurze Erklärung: Weltsynode (KNA)
Als Weltsynode wird im deutschen Sprachraum ein weltweites Beratungsforum der katholischen Kirche bezeichnet, das Papst Franziskus für die Jahre 2021 bis 2024 einberufen hat. Das Thema lautet „Für eine synodale Kirche- Gemeinschaft, Teilhabe und Mission“. In anderen Sprachen wird das Ereignis meist als Synode über Synodalität bezeichnet. Die offizielle Bezeichnung lautet: 16. Ordentliche Generalversammlung der Bischofssynode.
Dennoch handelt es sich wegen der stimmberechtigten Teilnahme von zahlreichen Nichtklerikern um ein neuartiges Beratungsforum, das es so noch nie in der katholischen Kirchengeschichte gab. Nach einer lokalen und einer kontinentalen Beratungsphase kam im Oktober 2023 erstmals eine globale Synodal Versammlung im Vatikan zusammen.
An der zweiten und finalen Runde im Oktober 2024 nehmen 368 Synodale teil, 272 sind Bischöfe und Kardinäle, etwa ein Achtel der Teilnehmer sind Frauen.
Über das Schlussdokument wird am 26. Oktober ab gestimmt. Es werden Beschlüsse erwartet, die veränderte Beratungs- und Entscheidungsstrukturen in der Kirche herbeiführen werden. Die Voten der Synode werden dem Papst zur Entscheidung vorgelegt. Inhaltliche Fragen wie die Ehelosigkeit der Priester oder die Stellung von Frauen in der Hierarchie hat Papst Franziskus bereits im Vorfeld an Expertengruppen verwiesen. Deren Zwischenberichte sollen bei der Synode gehört werden.
Die katholische Weltsynode auf der Zielgeraden - Beschlüsse können weitreichende Folgen haben
Seit 2021 debattieren Bischöfe, Theologen und Laien über eine grundlegende Reform der katholischen Kirche. Gemeinsames Beraten soll künftig die Kleriker-Macht ersetzen. Bald stimmt die Weltsynode darüber ab.
Von Ludwig Ring-Eifel (KNA) Vatikanstadt (KNA)
Knapp vier Wochen lang wird in Rom eine weltweite Synode tagen und über eine grundlegende Reform der katholischen Kirche beraten. Sie beginnt am 2. und endet am 27. Oktober.
Beraten und abstimmen werden 368 Synodale aus allen Erdteilen, 272 davon sind Bischöfe, knapp ein Achtel sind Frauen. Letzteres ist ein Novum in der katholischen Kirchengeschichte.
Die Teilnehmer werden an runden Tischen sitzen und gleichberechtigt reden. Nur Vorschläge, die eine Zweidrittelmehrheit erhalten, werden am Ende dem Papst zur Entscheidung vorgelegt.
Beobachter erwarten zunächst keine sensationellen Entscheidungen bei strittigen Fragen wie Zölibat oder Zulassung von Frauen zu kirchlichen Ämtern. Papst Franziskus hat vorab entschieden, dass diese Fragen von externen Arbeitsgruppen debattiert werden sollen. Diese Arbeitsgruppen werden zu Beginn der Synode Zwischenberichte abgeben, die aber nicht direkt in die Debatten und Beschlüsse der Synode einmünden sollen. Vorschläge wie die Zulassung von Frauen zu den Weiheämtern hätten angesichts der Zusammensetzung der Synode vermutlich ohnehin keine Zweidrittelmehrheit erhalten.
Doch auch ohne diese Themen ist die von Papst Franziskus vorgegebene Aufgabe für die Synode spannend: Es geht darum, Wege zu einer synodalen Kirche zu finden und die se Wege vom Vatikan über die Bistümer bis hinunter in die Gemeinden zu verwirklichen. Dazu müssen, wie es im Vorbereitungstext heißt, klerikale und intransparente Beratungs- und Entscheidungswege überwunden werden. An ihre Stelle sollen gemeinschaftliche Beratung, Transparenz und Rechenschaftspflicht treten. An denen mangelte es in der katholischen Kirche bisher oft wodurch Machtmissbrauch, sexualisierte Gewalt und Vertuschung von Straftaten begünstigt wurden.
Wohl auch deshalb hat Papst Franziskus überraschend angeordnet, dass am 1. Oktober am Vorabend der Synode ein Bußakt im Vatikan stattfinden soll. Dabei soll die Kirche öffentlich Verfehlungen eingestehen - auch solche im Umgang mit Fällen sexuellen Missbrauchs.