Kauder warnt vor Gefahren für die weltweite Religionsfreiheit
Schon als Unionsfraktionschef war ihm das Thema Religionsfreiheit besonders wichtig. Und auch nach seinem Rückzug aus der Politik und nach seinem 75. Geburtstag am Montag engagiert sich Volker Kauder bei dem Thema weiter.
KNA
Der langjährige Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, Volker Kauder, sorgt sich um die Religionsfreiheit weltweit. Das völkerrechtlich verankerte Menschenrecht gerate immer stärker in Gefahr, beklagte er anlässlich seines 75. Geburtstags am Montag.
Insbesondere habe die Zahl der verfolgten Christen in den vergangenen Jahren dramatisch zugenommen: Von den rund 2,5 Milliarden Christen werden etwa 300 Millionen verfolgt; der Schwerpunkt liegt in China. Aber auch im mehrheitlich hinduistischen Indien sähen sich Christen immer stärkerer Verfolgung und Unterdrückung ausgesetzt, fügte er hinzu.
Doch nicht nur im Ausland werde die Religionsfreiheit in Frage gestellt. Auch in Deutschland erlebe er zunehmend Intoleranz: Den Menschen fällt es bei uns zum Teil schon schwer, zu akzeptieren, dass Religionsfreiheit auch bedeutet, den Bau von Moscheen in Deutschland zu erlauben.
Besorgt blickt Kauder auch in die islamische Welt. Dort gelte nach wie vor, dass es nur eine wahre Religion gebe, den Islam: Der Übertritt aus dem Islam ins Christentum oder in eine andere Religion ist nicht erlaubt. In einigen Ländern ist der Übertritt sogar mit Todesstrafe belegt. Für den Fall, dass die Fußball-WM 2034 in Saudi-Arabien ausgetragen werde, erwartet Kauder, dass Christen dort ihre religiösen Zeichen zeigen dürfen: Und dann wird man sehen, wie ernsthaft das Thema Religionsfreiheit dort behandelt wird.