Die Gemeinschaft Katholischer Soldaten (GKS) nimmt Abschied von

J.B. 1994Jürgen Bringmann
Oberst a. D.

* 4. Oktober 1937 in Hannover
† 25. Oktober 2018 in Alfter-Witterschlick
Komtur des Päpstlichen Ordens
des hI. Papstes Silvester
Träger des österreichischen St. Georg-Ordens
Träger des Spanischen Cruz Militar
Cofrade de Honor de la Pelegrinacion
de Santiago de Compostela

 

 
Jürgen Bringmann wurde am 4. Oktober 1937 in Hannover geboren. Er besuchte humanistische Gymnasien in Hannover, Amberg und Karlsruhe; die Abiturreife erwarb er im März 1957 am Jesuitenkolleg in St. Blasien.
Bereits im April trat er in Hamburg als Offizieranwärter den Freiwilligendienst bei der Bundeswehr an. Nach Ausbildung zum Offizier folgten Verwendungen als Zugführer, Personaloffizier, Organisations- und Ausbildungsoffizier, als Kompaniechef einer Panzergrenadierkompanie (SPz), einer Ausbildungskompanie sowie einer Panzerjägerkompanie (Kan/Rak) in Hemer, Dülmen und Handorf (NRW). Von 1978 bis 1982 wurde er als deutscher Presse-Stabsoffizier im NATO-Hauptquartier „SHAPE“ in Mons (Belgien) verwendet. Es folgte 1982 eine 2-jährige Verwendung als Referent im Protokoll des Bundesministers der Verteidigung, Bonn. Von 1984 bis 1990 war er Referent im Planungsstab des BMVg und - in der Position eines Referatsleiters - Redenschreiber für die Minister Dr. Manfred Wörner, Prof. Dr. Rupert Scholz und Dr. Gerhard Stoltenberg.
Von 1990 bis zum Ende seiner Dienstzeit am 31. Dezember 1995 leitete Bringmann als Oberst i.G. die Gruppe "Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Truppeninformation, Nachwuchswerbung, Internationale Zusammenarbeit" in der G 1-Abteilung des Heeresamtes in Köln.
Nach seinem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst übernahm er von 1996 bis 1998 die Geschäftsführung des katholischen Rundfunksenders RADIO CAMPANILE in Bonn.
Jürgen Bringmann gehörte zu den frühen Mitgliedern des organisierten Laienapostolats in der Katholischen Militärseelsorge. Im 1961 gegründeten „Königsteiner Offizierkreis“ (KOK) war er ab 1962 Vertreter der jungen Offiziere im „Hauptausschuss“ genannten Führungsgremium, dessen Geschäftsführer er 1969 wurde. Mit Öffnung des KOK 1971 für Soldaten aller Dienstgrade zur „Gemeinschaft Katholischer Soldaten“ führte er auch die Geschäfte der GKS, bis er 1992 deren Bundesvorsitzender wurde. Die Gemeinschaft ehrte J.B. (wie sein Aktenk-kürzel lautete) am 30. September 1995 anlässlich seines Ausscheidens aus dem Amt als Bundesvorsitzender für seine mehr als 40-jährige Tätigkeit in führenden Positionen in nationaler wie internationaler katholischer Verbandsarbeit mit der Verleihung des 1987 gestifteten „Großen GKS-Kreuzes“.
J.B. zog sich auch nach dem Ende seiner Dienstzeit als Soldat im Dezember 1995 nicht aus der GKS zurück. Bis zum Jahr 2005 stellte er der Gemeinschaft seine langjährigen beruflichen wie ehrenamtlichen Erfahrungen als Referent des Bundesvorstandes für Fragen der Bildung, der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zur Verfügung.
Besonderes hervorzuheben ist zudem sein Engagement im Apostolat Militaire International (AMI), das im Juni 1965 in Santiago de Compostella gegründet und in den Jahren 1967/69 mit dem Entwurf und der Diskussion von Statuten seine Arbeit aufnahm. Bringmann war von 1969 bis 1972 Ständiger Sekretär, von 1991 bis 1996 Präsident und von 1996 bis 2005 Generalsekretär des AMI; zusätzlich war er von 2002 bis 2005 auch Sekretär der „Konferenz der Internationalen Katholischen Organisationen (CICO)“ mit Sitz in Rom.
Das Laienapostolat in der weltumspannenden Kirche war ihm ein besonderes Anliegen und Leidenschaft, was durch seine Begabung begünstigt wurde, polyglott in Englisch, Spanisch, Italienisch und Französisch zu kommunizieren. Dieses Engagement hat ihm viel internationale Anerkennung eingetragen.
Geschult durch seine dienstlichen Verwendungen in der Presse- und Öffentlichkeit im BMVg und im Heeresamt sowie als Redenschreiber für Minister war J.B. in GKS und AMI ein vortrefflicher Sekretär und Geschäftsführer, der selbständig vier Bundesvorsitzenden der GKS und mehreren Präsidenten des AMI zugearbeitet und ihnen den Rücken freigehalten hatte. KOK und GKS der ersten 30 Jahre waren ohne die qualifizierte Arbeit des Geschäftsführers J.B. kaum denkbar.
Erst als die Gründergeneration der Laienarbeit aus Altergründen abgetreten war, als jüngere Mitglieder mit neuen Ideen, veränderten Wertvorstellungen und auch moderneren Lebensentwürfen in Leitungspositionen aufrückten, schließlich auch noch die Geschäftsstelle der GKS mit dem Militärbischofsamt von Bonn nach Berlin zog, wurde es stiller und vielleicht auch etwas einsamer um das verdiente Urgestein der GKS.
Am 25. Oktober 2018, im wenige Tage vorher begonnenen 82. Lebensjahr, hat Jürgen Bringmann seinen Lebensweg beendet. Es war ein ausgefülltes, vielseitiges, ideen- und arbeitsreiches, von Engagement und Leidenschaft geprägtes Leben. Die Gemeinschaft Katholischer Soldaten schuldet ihm Respekt und wird sein Andenken über die in der Chronik „Bekenntnis – Auftrag – Erbe 1961-2010“ gesetzten Marken dankbar bewahren.
R.I.P.: Jürgen Bringmann möge ruhen im Frieden des barmherzigen Gottes!
 
Paul A. Schulz
 
Veröffentlichungen von Jürgen Bringmann
(ohne Einzelbeiträge in Zeitschriften wie z,B. AUFTRAG)
"... dem Frieden dienen? Wozu Bundeswehr?" (4. Auflage, 185.000, 1984 Mülheim)
"Frieden in Freiheit - Manfred Wörner", Koblenz 1987 (Hrsg.)
"Christen für den Frieden", Herford 1990 (Hrsg. mit Bühl)
"Diener der Sicherheit und Freiheit der Völker", Würzburg 1990 (Hrsg. mit Fettweis)
"Soldaten als Diener der Sicherheit und Freiheit der Völker", Würzburg 1996
"Soldatischer Dienst im Wandel - Zwischenrufe zu aktuellen Fragen", Würzburg 1996 (Hrsg.)
„Soldaten und Christen: Diener der Sicherheit und Freiheit der Völker“, Würzburg 2003
 
 

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